So …. dieser Tage erstmals mein kommendes Buch ausgedruckt. Zuhause. Auf dem heimischen Drucker… das dauert Stunden.
Aber es gehört zu meiner Routine des ersten Lesens. Tee kochen, hunderte von Blättern durchs Haus schleppen, immer wieder neue Plätze suchen und wild auf dem Papier herummalen.
Das Buch ist für mich eine Reise zurück, da auch viele Bekannte hier wieder eine Rolle spielen. Figuren, die eine Stärke haben, die mich immer noch fasziniert.
Aber wie gesagt: Vielleicht töten die am Ende eure Kinder… oder ist das ein Irrtum?
Ein gesundes Jahr ist es jetzt her, dass DIE TOTEN DER WÄLDER in Deutschland erschienen ist. Eine schwere Geburt mit einigen Probleme in der ersten Übersetzung. Umso froher stimmt es mich, dass das Buch seitdem permanent in Top-Platzierungen zu finden ist.
Und jeder weiß: Da waren am Ende noch Rechnungen offen… Der Fall hatte nicht nur hässliche Spuren durch das Team der Ermittler gezogen – er blieb am Ende auch ungesühnt, wie mir von vielen Lesern vorgeworfen wurde.
Das ist mir damals auch schwer gefallen, zumal ich ein alternatives Ende geschrieben hatte. Aber im Sinne der weiteren Story war es richtig und ich stehe dazu. Heute freue ich mich darüber. Aber ich habe auch lange dafür gebraucht – nämlich so lange, bis ich die ersten 100 Seiten des neuen Buches verfasst hatte.
Auch das wird wieder in Teilen zwischen all den verletzten Bäumen des nordschwedischen Küstengebietes spielen. Da gibt es Parallelen.
Fast ebenso viele Mails habe ich zu dem Ende des zweiten Bandes bekommen, in dem (ohne zu spoilern) klar geworden ist, dass eine Figur aus der Serie ausscheidet. Klar geworden? Ich weiß nicht 😉
Dankbar richtet sich der Blick derzeit auf die große Buchplattform, wo die schnellen Leser DAS BLUT EINES WINTERS ausgezeichnet bewertet haben.
Das hat den Charme von „Schau mal, Mami – ich bin im Fernsehen!“
Vielen Dank dafür an die Leserinnen und Leser, die das bisher getan haben – ein solcher Moment ist wirklich nur schwer zu beschreiben.
Es ist auch reichlich Post eingegangen.
Einige Menschen – ob per Mail oder auf Facebook – haben sich mit den Figuren sehr angefreundet. Das fühlt sich sehr gut an.
Und immerhin: Der Dritte Band ist in seiner Entstehung. Könnte man besser reisen, wäre das wohl alles noch einfacher…
Der schwedische Sonderweg, wie man ihn in vielen Ländern nennt, hat ja zu durchaus strittigen Ergebnissen geführt.
Lasst und da gemeinsam das beste hoffen und durchhalten.
Ein weiter Weg, der wieder durch viele Wälder geführt hat, liegt hinter mir – und nun ist es da:
Das neue Buch, der neue Krimi: Das Blut eines Winters.
Bergqvist und Lund gehen in die zweite Runde.
Tatsächlich habe ich nach dem ersten Fall viele Anmerkungen gesehen, dass Alva Bergqvist und Majken Lund, die beide denselben Rang haben, doch beinahe zu Unrecht den Flaggschiff-Namen tragen. Sind da nicht so viel mehr Kollegen? Sind die anderen Figuren denn weniger wichtig?
Nein – aber die beiden gibt es natürlich schon bedeutend länger und wie einige von meinen Lesern wissen, haben beide eine längere Historie. Die wird auch in den kommenden beiden Fällen noch einmal ein bestimmendes Element bilden.
Ein wenig ist das auch hier schon so: Die beiden Fälle Die Toten der Wälder und Das Blut eines Winters bilden in gewisser Weise ein inneres Tandem, haben einen Bezug zueinander. Dennoch kann man beide völlig unabhängig voneinander lesen.
Band 3 wird ein andres Licht auf den Wald werfen, soviel steht fest 😉
Band 2 der Serie um Alva Bergqvist und Majken Lund geht so langsam in die Startlöcher und sollte in den nächsten Wochen vorbestellbar sein.
Ich freue mich drauf…. Puuh.
521 Seiten sind es dann doch geworden, wie es aussieht – ist auch ein komplexer, verschachtelter Fall.
Und parallel dazu hat bereits die Arbeit an der Nummer drei begonnen.
Das ganze basierend auf einer Kurzgeschichte, die ich schon vor 3 Jahren geschrieben habe. Eine Geschichte, bei der der Wald wieder eine gewichtige Rolle spielen wird – wenn auch ganz und gar anders als bei „Die Toten der Wälder„.
In der Recherche, die mich zu vielen Forstbetrieben führte und mich weit durch die Wälder meiner Jugend streifen ließ, stolpere ich dabei über so viele Menschen, die eine enge Beziehung zum Wald haben. Man ahnt nicht, wie emotional die Beziehungen zu Bäumen sein können…
Radar Love von der niederländischen Band GOLDEN EARRING gehört ganz entschieden zu meinen Lieblingssongs. Ebenso natürlich CONTINUING THE STORY OF RADAR LOVE – eines der besten Alben der Rock-Geschichte.
Aber trotz Songs wie ÇE SOIR oder TWILIGHT ZONE konnte die Band nie wieder an den Ur-Hit RADAR LOVE anknüpfen. Obwohl es da durchaus Highlights gibt wie SHE FLIES ON STRANGE WINGS. Bis heute ist RADAR LOVE einer der besten Songs zum Autofahren. In den ersten Jahren meiner Fahrerfahrung mit dem 300er Volvo und natürlich dem 260er. Aber immer, wenn Du von Golden Earring sprichst, sagen die Leute „Die Typen von Radar Love?“.
Du willst nicht SUNDAY BLOODY SUNDAY SEIN, wenn du dich an den nächsten Bergqvist / Lund wagst. Du willst EVERY BREAKING WAVE sein, du willst BAD sein, du willst WITH OR WITHOUT YOU sein.
Die Leser werden entscheiden – Im Frühjahr ist es soweit.
Als ich 2017 begonnen habe, die Toten der Wälder zu verfassen, da hatte ich für die Wälder rund um Stinarsund ein sehr konkretes Bild im Kopf. Das Bild meiner Heimatwälder, wie ich sie lange Zeit mit meinen beiden Hunden durchwandert habe.
Ich war tatsächlich jemand, der gerade am Wochenende oft praktisch in den Wälder gelebt hat. In Zelten und kleinen Waldhütten, umgeben von dem dichtesten Nadelgrün, das man sich nur vorstellen kann. Der Serienmörder in Die Toten der Wälder mag eine fiktive Figur sein – aber in gewissen Belangen kenne ich ihn ganz gut.
Zurzeit streife ich in Vorbereitung des nächsten Buches wieder durch die Wälder meiner Heimat – was an vielen Stellen kaum frustrierender sein könnte. Seit der veritablen Ankunft der Borkenkäfer in allen ihren Erscheinungsformen sowie anderer eingeschleppter globaler Schädlinge, die keine natürlichen Feinde haben, sehen manche Wälder aus wie „The day After“. Oft merkst Du das von der Straße aus gar nicht. Da hat man eine Reihe Bäume stehen lassen – vielleicht, damit es für die Touristen nicht so dramatisch wirkt.
Geht man hinter diese Linie, wirkt es an viele Stellen tatsächlich genau so: Dramatisch. Die Funktionszusammenhänge sind auch Klimawandel Leugnern leicht nachvollziehbar zu erklären: Durch die trockenen Sommer sinkt der Harz-Druck im Baum. Das ist so, als hätte man als Mensch keine weißen Blutkörperchen. Du schneidest dich in den Finger und es tropft…
und tropft…..
und tropft……..
Und so geht es den Bäumen mit den Borkenkäfern. Das Ergebnis der Reaktion, die hier forstseitig stattfinden muss, ist alarmierend und erschreckend. Eine Geschichte, wie in „Die Toten der Wälder“ beschrieben, kann in einem solchen Szenario gar nicht mehr stattfinden. Man projiziere diese Entwicklung auf ein komplettes Land wie eben Schweden, das einen gigantischen Anteil an Nadelbäumen hat. 97% der Waldfläche sind hier sogenannter „Kulturwald – ein irreführender Begriff, korrekt wäre vermutlich „Holzproduktion(swald)“ zu sagen.
Aber man ahnt es: In einem solchen Thema steckt durchaus auch eine Wurzel für literarischen Mord- und Todschlag. Das Thema ist hoch emotional. Und es ist vielleicht kein Zufall, dass Greta Thunberg aus Schweden stammt.
Nun habe ich auch in Deutschland einen Anschluss gefunden. Im Autoren-Kollektiv sammeln sich diverse skandinavische Autoren, die ich zum Teil schon aus früheren Begegnungen heraus kenne. Schließlich war ich selbst ja mal der Begründer eines Autorenkollektivs – aber das ist eine andere Geschichte… 😉
Ich freuen mich drauf. Das zweite Buch meiner neuen Serie kommt zurzeit auch endlich in die Gänge, die neue Übersetzung der TOTEN DER WÄLDER ist unterwegs.
…und eines Morgens liest Du eine Kritik zu deinem Buch und da steht, dass in dem Text Wörter fehlen, Fehler drin sind. Das scheint dir eigenartig – aber es stimmt: Bei Amazon ist eine falsche Version live gegangen. Den Eindruck dieser Leser kannst Du leider nicht mehr korrigieren. Richtige Version ans Leben gebracht, wenn die Leser nachladen, wird das korrigiert – die Kritik bleibt stehen und ist soooo ärgerlich. Und für die Leser tut es mir leid. Anfängerfehler – das war mit einem dicken Verlag im Rücken alles leichter, klar.
Dann folgt die gute Nachricht: am nächsten Morgen, du sitzt auf er Terrasse und tippst ein paar Zeilen, konstruierst den neuen Case deiner beiden Ermittlerinnen, da ruft dich ein Verlag an und fragt, ob Du Lust hättest, an einer Anthologie mitzuwirken. Ein paar andere sind schon an Board, 10 Autoren sollen es werden. Die haben auch dein Buch gelesen – ja, da waren ein paar Tippfehler drin, aber die Story und die Figuren, um die geht es doch. Die fanden sie großartig.
Das…. fühlt sich dann irgendwie schon besser an. Bergqvist / Lund Teil 2 entsteht, unaufhaltsam. Sieht aus, als bräuchte ich stets ein wenig Skandinavien um mich herum, damit das passiert 😉
Die Corona Situation… Natürlich ist die so krank wie nichts, das wir bislang erlebt haben.
Dennoch hat sie mir persönlich auf eine schräge Weise geholfen. Ich hatte mir den Juli als Ziel gesetzt. Dann aber sind verschiedene Verpflichtungen weg gefallen, manch eine Reise, die ich geplant und gerne angetreten hätte, wurde zu einem Zoom-Call.
Und dann hatte ich plötzlich 500 fertige Seiten vor mir. Unfassbar, aber es ist geschehen. Ich kann es kaum noch abwarten.